Sehbehinderte: Kampagne für mehr Sicherheit an Kreuzungen

Sehbehinderte und blinde Menschen sind an vielen Kreuzungen großen Risiken ausgesetzt
– dabei wäre Abhilfe möglich, sagt der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)

Blick über eine Kreuzung im Sonnenlicht – von einer Straßenecke zur diagonal gegenüberliegenden Ecke. Die Straßen sind mehrspurig mit Autos, Fahrradfahrern und Fußgängern. Foto: Oliver Ziebe.
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Kreuzungen sind neuralgische Punkte im Straßenverkehr – hier treffen unterschiedliche Verkehrsteilnehmende aus verschiedenen Richtungen zusammen. Das Verkehrsgeschehen ist komplex und das führt zu Problemen: Nach Unfalldaten des Statistischen Bundesamtes passieren rund die Hälfte aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden an Kreuzungen und Einmündungen.

Sehbehinderte und blinde Menschen sind hier einem besonderen Risiko ausgesetzt, denn an den meisten Kreuzungen fehlen spezielle Einrichtungen wie „Blindenampeln“ oder auf dem Boden verlegte Rippen- und Noppenplatten. Auch die visuelle Gestaltung von Kreuzungen lässt oft zu wünschen übrig, wenn beispielsweise Kontraste fehlen und die Bordsteinkante kaum zu erkennen ist.

Alterssehen: Blick über eine Kreuzung im Sonnenlicht – von einer Straßenecke zur diagonal gegenüberliegenden Ecke. Die Straßen sind mehrspurig mit Autos, Fahrradfahrern und Fußgängern. Das Bild ist leicht getrübt, die Kontraste sind etwas reduziert. Foto: Oliver Ziebe, Simulation: Friedrich Schneider / DBSV.
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Der DBSV startet deshalb sein Projekt „Die schlimmste Kreuzung“. Die Kampagne stellt sehbehinderten und blinden Menschen Materialien zur Verfügung, um das Thema „Kreuzungen“ auf lokaler und regionaler Ebene aufzugreifen. Dabei wird jeweils in einem Ort beziehungsweise in einer Region die schlimmste Kreuzung für sehbehinderte und blinde Menschen „ausgezeichnet“. Die ersten Aktionen dieser Art finden nun anlässlich des Sehbehindertentages 2024 statt und werden sukzessive veröffentlicht unter www.sehbehindertentag.de.

Wie müssen Kreuzungen beschaffen sein?
In Deutschland gibt es viele positive Beispiele für Kreuzungen, die in Abstimmung mit Vertretern der Sehbehindertenselbsthilfe sicherer gestaltet werden konnten. Der Gemeinsame Fachausschuss für Umwelt und Verkehr beim DBSV hat dafür Positionspapiere zur Verfügung gestellt.

Hintergrund: Sehbehinderung

Laut einer Hochrechnung auf Basis von Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es mehr als eine Million sehbehinderte Menschen in Deutschland. Um auf die Bedürfnisse dieser Menschen aufmerksam zu machen, hat der DBSV im Jahr 1998 einen eigenen Aktionstag eingeführt: den Sehbehindertentag. Er findet jährlich um den 6. Juni herum zu einem bestimmten Thema statt.
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV)
Fotos: Oliver Ziebe, Bearbeitung (Simulation): Friedrich Schneider