Weniger Schwerverletzte und Getötete im Straßenverkehr

Entwicklung der Fahrleistung (Quelle: DLR bis 2022; Neuberechnung der Fahrleistungs- und Verbrauchsrechnung ab 2017) sowie der Unfälle mit Personenschaden und der Getöteten in den Jahren 1992 bis 2023. Grafik: BASt.
Die aktuelle Prognose zur Entwicklung von Unfallzahlen und Jahresfahrleistungen für das Jahr 2023 der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) liegt vor. Obwohl Fahrleistungen und Kraftfahrzeug-Bestandszahlen gestiegen sind, wurden weniger Menschen als im Vorjahr im Straßenverkehr schwer verletzt oder getötet. Ein deutlicher Rückgang ist bei getöteten Radfahrern zu beobachten. Die Anzahl der Unfälle insgesamt hat wiederholt zugenommen – bleibt aber weiterhin unter dem Vor-Pandemie-Niveau.

Die Gesamtfahrleistung ist in 2023 voraussichtlich um etwa 2,1 Prozent gestiegen; auf voraussichtlich 726 Milliarden Fahrzeugkilometer. Vor Beginn der Pandemie waren es in 2019 noch rund 755 Milliarden Fahrzeugkilometer.

Bei der Zahl der Unfälle mit Personenschaden wird im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg auf etwa 294.000 Unfälle erwartet (2022: 289.672). Die Zahl der Verunglückten wird dabei auf rund 370.000 Personen ansteigen (2022: 363.922).

Die Entwicklung der Zahl der Getöteten nach Ortslagen zeigt sich auch in 2023 uneinheitlich: Die Zahl der Getöteten innerorts (-3 %) und auf Bundesautobahnen (-9 %) ist zurückgegangen, trotz steigender Unfallzahlen. Auf Land- und Bundesstraßen ist hingegen ein leichter Anstieg von rund 1 % beziehungsweise 4 % zu verzeichnen. Insgesamt sinkt die Zahl der Getöteten im Straßenverkehr somit um etwa 1 %.

Betrachtet man die Zahl der Getöteten nach Verkehrsbeteiligung, wird ein Rückgang für fast alle Arten der Verkehrsbeteiligung erwartet. Der deutlichste Rückgang ist dabei bei Radfahrern zu beobachten (-5 %). Bei Fußgängern bleibt der Wert stabil und bei Krafträdern mit amtlichen Kennzeichen ist mit einem Anstieg um 4 % zu rechnen.

Die BASt bringt jeweils zum Jahresende eine Prognose der Unfallzahlen des laufenden Jahres heraus, um so frühzeitig über die Entwicklung der Verkehrssicherheit Bilanz ziehen zu können. Zu diesem Zeitpunkt liegen keine detaillierten Ergebnisse zum Unfallgeschehen für den Herbst/Winter vor, sodass eine außergewöhnliche Witterung im Dezember die Ergebnisse beeinflussen kann. Einzelne Teilgruppen weisen aufgrund der langfristig positiven Entwicklungen sehr kleine Fallzahlen auf. Insbesondere bei diesen kleinen Fallzahlen kann aus den sich kurzfristig zeigenden Veränderungen kein Rückschluss auf sich ändernde langfristige Trends gezogen werden.
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)