Unfall im Ausland? Was Autofahrer wissen sollten

Ein Autounfall im Ausland kann teuer und aufwändig werden. Doch Autofahrer können sich vorbereiten und schützen. Foto: Natascha Süß / ADAC Nordbayern.
Ein Autounfall im Ausland kann teuer werden. Auch wer schuldlos ist, läuft Gefahr, nicht den kompletten Schaden ersetzt zu bekommen. Doch davor können sich Autofahrer schützen.

Tipp 1: Grüne Versicherungskarte mitnehmen
Die Grüne Versicherungskarte beweist im Ausland, dass das Auto haftpflichtversichert ist. In den Staaten der EU und einigen weiteren europäischen Ländern ist sie nicht mehr vorgeschrieben. Das amtliche Kfz-Kennzeichen wird als Versicherungsnachweis anerkannt. Dennoch empfiehlt es sich, den Nachweis der Kfz-Versicherung einzustecken. Eingetragen sind alle relevanten Daten zu Auto und Versicherung. Nach einem Unfall wird in manchen Ländern mitunter weiterhin nach der grünen Karte gefragt.

Tipp 2: Europäischen Unfallbericht nicht vergessen
Unbedingt ins Handschuhfach für eine Auslandsreise gehört ein Europäischer Unfallbericht. Die zweisprachige Vorlage ist international einheitlich gestaltet und erleichtert bei einem Autounfall die Schadenaufnahme. Autofahrer können sich das Formular einfach unter https://ots.de/2tqIg7 ausdrucken – mit der Sprache des Urlaubslandes oder in Deutsch-Englisch. Empfehlenswert: mindestens zwei Exemplare mitnehmen, manchmal gibt es auch mehrere Unfallbeteiligte.

Tipp 3: Mit Auslandsschadenschutz auf der sicheren Seite
Ein Unfall ist nicht nur ärgerlich, sondern oft auch teuer. Hohe Kosten können zum Beispiel durch das Abschleppen und die Reparatur des Autos, einen benötigten Mietwagen oder eine erforderliche Rückholung nach Deutschland anfallen. Wenn es im Urlaub tatsächlich kracht, bietet ein Auslandsschadenschutz zusätzliche Sicherheit. Autofahrer können ihn in die Kfz-Haftpflichtversicherung einschließen. „Die Versicherung übernimmt dann die komplette Schadenabwicklung und zahlt unkompliziert nach deutschem Recht,“ so Martin Schmelcher, Vertriebsvorstand der ADAC Autoversicherung.

Wer den Zusatzschutz hat, muss sich also nicht mit dem ausländischen Versicherer des Unfallgegners auseinandersetzen, seine Forderungen mühsam durchsetzen und womöglich Monate oder gar Jahre auf sein Geld warten. Stattdessen springt der heimische Versicherer ein. Er reguliert den Schaden so, als habe er sich in Deutschland zugetragen. Alle Ansprüche, die dem Geschädigten nach deutschen Standards zustehen, können so geltend gemacht werden. Dazu zählen beispielsweise Schmerzensgeld, Wertminderung, Nutzungsausfall oder ein Mietwagen. Auch Nebenkosten wie die Übersetzung eines Polizeiprotokolls, ein Sachverständigenhonorar oder ein Kostenvoranschlag für die Reparatur können eingereicht werden. Der Auslandsschadenschutz gilt zumeist – mit wenigen Ausnahmen – innerhalb ganz Europas und kostet in der Regel zwischen 10 und 20 Euro im Jahr.

 

Tipp 4: sichern – alarmieren – dokumentieren

  1. Unfallstelle sichern (Warnblinker, Warnweste, Warndreieck)
  2. Verletzten Personen helfen und Rettungsdienst alarmieren (europaweite Nummer: 112)
  3. Bei Verletzten und hohen Sachschäden die Polizei informieren
  4. Zeugen nach Name, Anschrift und Telefonnummer fragen
  5. Unfallort fotografieren
  6. Europäischen Unfallbericht ausfüllen, Grüne Versicherungskarte nutzen
  7. Schnellstmöglich die Versicherung informieren

Tipps für spezifische Reiseländer hat der ADAC unter https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/unfall-schaden-panne/unfall/ausland/ zusammengestellt.

Über die ADAC SE
Die ADAC SE mit Sitz in München ist eine Aktiengesellschaft europäischen Rechts, die mobilitätsorientierte Leistungen und Produkte für ADAC Mitglieder, Nichtmitglieder und Unternehmen anbietet. Sie besteht aus 28 Tochter- und Beteiligungsunternehmen, unter anderem der ADAC Versicherung AG, der ADAC Finanzdienste GmbH, der ADAC Autovermietung GmbH sowie der ADAC Service GmbH. Als wachstumsorientierter Marktteilnehmer treibt die ADAC SE die digitale Transformation über alle Geschäfte voran und setzt dabei auf Innovation und zukunftsfähige Technologien. Im Geschäftsjahr 2018 hatte die ADAC SE rund 3500 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 1,142 Mrd. Euro sowie ein Ergebnis vor Steuern von 108,0 Mio. Euro.
Foto: Natascha Süß / ADAC Nordbayern / ADAC SE