Sein Tipp: Setzen Sie sich zuerst ins Fahrzeug und überprüfen den Innenraum auf übermäßigen Gebrauch: Sind Lenkrad, Schaltknüppel, die Klappe des Handschuhfachs übermäßig abgegriffen oder stark verkratzt, sind die Sitzverstellungen in Ordnung? All diese Punkte können Hinweise auf Qualitätsmankos geben. Ist der Fahrzeuginnenraum ungepflegt, sollte man darauf achten, ob dies auch für das übrige Fahrzeug gilt.
Wichtige Hinweise liefert auch das Serviceheft. Es gibt Auskunft, ob das Fahrzeug regelmäßig die Werkstatt von innen gesehen hat. „Das Serviceheft ist schön, aber Rechnungen sind schöner“, meint Hufnagel. „Denn anhand der Rechnungsbelege kann man im Detail nachvollziehen, was am Fahrzeug Instand gesetzt wurde und was nicht.“ Damit lässt sich beispielsweise überprüfen, ob der Zahnriemen fristgerecht gewechselt oder unter Umständen am Wartungsumfang gespart wurde.
Generell empfiehlt der Gebrauchtwagen-Experte, zur Besichtigung einen versierten Begleiter mitzunehmen. „Ich bin ein Verfechter des Vier-Augen-Prinzips. Vier Augen sehen mehr als zwei. Damit sinkt das Risiko, sich vom schönen Schein blenden zu lassen.“ Aufschlussreich ist meist auch, die Frage in den Raum zu stellen, ob man das Fahrzeug auch von einem Fachmann überprüfen lassen darf. Sträubt sich der Verkäufer dagegen, ist Misstrauen angebracht. Klebt eine frische HU-Prüfplakette am hinteren Kennzeichen, dann entspricht das Fahrzeug nach aktuellem Stand den Vorschriften. Mehr Sicherheit gibt ein spezieller Gebrauchtwagen-Check durch einen Sachverständigen, bei dem alle wichtigen Baugruppen systematisch geprüft und die Auffälligkeiten des Fahrzeuges aufgelistet werden.
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