Soll man sein Auto im Winter überhaupt waschen? Aber ja! Gerade jetzt ist die re-gelmäßige Reinigung besonders wichtig, um Schmutz und Streusalz zu entfernen.
Im Winter Auto waschen? Da friert doch alles ein! So oder so ähnlich lautet die weit verbreitete Meinung. Und natürlich ist es nicht ratsam, sein Fahrzeug einzuweichen, wenn die Tageshöchsttemperaturen weit unter null Grad liegen. Was aber die Zweifler übersehen: In den meisten Regionen Deutschlands überwiegt zwischen November und März nasskaltes Schmuddelwetter mit Temperaturen um den Gefrierpunkt. Die Folgen: Dauernasse Straßen und Streusalzeinsatz vor dem morgendlichen Berufsverkehr. So wird das Auto jeden Tag gründlich eingepökelt, wobei die Salzlake in jeden Winkel der Karosserie eindringt und äußerlich einen zähen dunkelgrauen Schmierfilm hinterlässt. Das begünstigt den Rost.
Weniger Sicht bei verdreckten Scheinwerfern
Zusätzlich legt sich die Salzschicht auch auf Scheinwerfer und Rückleuchten. Das verringert die eigene Sicht und die Sichtbarkeit für andere, und zwar um bis zu 77 Prozent, wie eine Studie des TÜV Rheinland ergab. Ein Scheinwerfer, der sonst eine Reichweite von 50 Metern hat, leuchtet verschmutzt nur noch 6,5 Meter weit. Aber auch die korrosionsfördernde Wirkung von Streusalz sollte kein Autofahrer unterschätzen. Viele jüngere Autos sind nicht mehr so gut vor Rost geschützt wie Modelle von vor 20 Jahren, vor allem Kantenrost am Unterboden taucht wieder öfter auf. Deshalb: Bei typischem Wintermatschwetter abhängig vom Verschmutzungsgrad eine Waschanlage aufsuchen, damit sich erst gar kein Salzfilm festsetzt.
Dabei stets ein Wasch-programm mit Trocknung wählen, um so viel Wasser wie möglich vom Auto zu entfernen. Ob Portalanlage oder Waschstraße ist hingegen nicht so wichtig, beheizt sind in der Regel beide. Und wer es nicht sowieso schon längst erledigt hat – unbedingt die Tür- und Klap-pengummis mit einem Pflegestift behandeln. Dann kann dort schon mal nichts mehr einfrieren. Und frostempfindliche Türschlösser haben ohnehin nur noch die wenigsten Autos.
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Foto: GTÜ / Christ