Sommerhitze im Auto: Das hilft!

Infografik: ADAC.
Im Sommer kann sich das Auto schnell in einen Backofen verwandeln. Temperaturen von über 60 Grad sind keine Seltenheit. „Das ist nicht nur unangenehm, sondern auch höchst gefährlich“, warnt Heinz-Gerd Lehmann vom ADAC Nordrhein e.V. Autofahrer werden müde und unkonzentriert, es drohen gesundheitliche Probleme. Zudem steigt das Unfallrisiko. Der Automobilclub gibt Tipps, wie man die Sommerhitze im Fahrzeug erträglicher machen kann.
 
Vor Fahrtbeginn: Türen und Schiebedach des von der Sonne aufgeheizten Fahrzeugs öffnen und lüften, danach alles wieder schließen. Lüftung anfangs auf die höchste Stufe stellen. Vorsicht: Sowohl Steuer und Schaltknauf als auch Sitze können heiß sein.
 
Mittagshitze meiden: Der ADAC Nordrhein e.V. empfiehlt, längere Autofahrten in den Morgen- oder Abendstunden anzutreten. Während der größten Mittagshitze zwischen 12 und 15 Uhr ist eine Pause im Schatten sinnvoll.
 
Ein Thermo-Sonnenschutz reflektiert das Sonnenlicht und das geparkte Auto heizt sich nicht so stark auf. Foto: ADAC.
Sonnenschutz: Viele Autofahrer glauben, dass sie hinter der Autoscheibe vor direkten Sonnenstrahlen geschützt sind. Das stimmt jedoch nur bedingt. Für einen optimalen Schutz kann man die hinteren Seitenfenster mit einer speziellen Folie bekleben, die vom Kraftfahrtbundesamt (KBA) zugelassen ist. Diese filtert nicht nur das UV-Licht, sondern auch die für die Hitze im Fahrzeug verantwortliche Infrarot-Strahlung. „Eine gute Alternative sind mobile Lösungen, die man zum Beispiel mit Saugnäpfen an den Fensterscheiben befestigen kann“, rät Lehmann. Die Frontscheibe und die vorderen Seitenfenster sind für Folien und andere Sonnenschutzelemente tabu. Das Sichtfeld des Fahrers darf nicht eingeschränkt werden.
 
Klimaanlage: Wer die Temperatur im Auto zu stark herunterkühlt, kann Kreislaufprobleme bekommen. „Der Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur sollte nicht mehr als sechs Grad betragen“, erklärt Experte Heinz-Gerd Lehmann vom ADAC Nordrhein e.V. Wichtig: Alle Lüftungsdüsen nach dem Öffnen so einstellen, dass der Luftstrom möglichst über die Schultern der vorne sitzenden Personen zielt. Trifft der Strom direkt auf die Körperpartien, besteht erhöhte Erkältungs- und Verkühlungsgefahr. Bei Kurzstrecken ist es sinnvoll, auf die Klimaanlage zu verzichten und stattdessen die Fenster aufzumachen. Auf längeren Fahrten sollten Autofahrer zumindest während der ersten Minuten die Fenster öffnen, bevor sie die Klimaanlage einschalten. Kurz vor Erreichen des Fahrtziels die Klimaanlage dann wieder ausschalten und nur die Lüftung weiterlaufen lassen, damit Kondenswasser verdunstet und sich keine übelriechenden Bakterien und Pilze bilden können.
 
Flüssigkeitszufuhr: Viel trinken ist bei Autoreisen besonders wichtig. Pro Tag am besten bis zu drei Liter Wasser, Saftschorle oder Tee, aber nicht eisgekühlt. Der Körper ist ansonsten damit beschäftigt, die kalte Flüssigkeit auf Körpertemperatur zu erwärmen. Die Folgen sind verstärktes Schwitzen und eventuell Magenbeschwerden.
 
Schuhe aus? Sich barfuß oder mit Flip-Flops ans Steuer zu setzen, ist grundsätzlich erlaubt. Aber: Wenn es zu einem Unfall kommt, können Gerichte das als Verstoß gegen die Sorgfaltspflicht werten und dem Fahrer eine Teilschuld zusprechen. Auch die Versicherung kann Leistungen ganz oder teilweise verweigern.
 
Eis am Steuer? Telefonieren am Steuer ist verboten – Essen und Trinken dagegen nicht. Doch in der Hitze schmilzt und tropft das Eis schnell, der Fahrer ist abgelenkt. Kommt es deshalb zu einem Unfall, ist auch hier eine Mithaftung möglich. Lenken, Blinken und Schalten in Kombination mit Eis essen ist also keine gute Idee.
 
Parken: Wer sein Auto abstellt, sollte nach Möglichkeit im Schatten parken. Achtung: Die Sonne wandert im Uhrzeigersinn weiter. Deshalb den Lauf der Sonne in die Überlegung mit einbeziehen. Ist kein Schattenparkplatz vorhanden, empfiehlt der ADAC Nordrhein e.V. einen Thermo-Sonnenschutz, der auf der Windschutzscheibe liegt und die Sonne reflektiert. Kindersitze können mit einem hellen Tuch abgedeckt werden. Zu jeder Jahreszeit und besonders bei sommerlichen Temperaturen gilt: Niemals Kinder und Tiere im Auto zurücklassen! Die Hitze im Fahrzeug steigt rasant an und wird gerade für Babys und Kleinkinder lebensgefährlich.
 

 
ADAC Nordrhein e. V.