- Nicht nur Handy, Navi & Co. lenken den Autofahrer ab
- 41 Prozent der Befragten essen, trinken oder rauchen am Steuer
- Jeder Dritte fährt los, ohne sich anzuschnallen, die Spiegel oder den Sitz richtig einzustellen
Wer beim Autofahren telefoniert, am Navigationsgerät spielt oder auf dem Smartphone eine Nachricht tippt, erhöht die Unfallgefahr. Das ist mittlerweile bekannt. Neue Untersuchungen des Allianz Zentrums für Technik (AZT) zeigen, dass nicht nur der schnelle Blick auf das Smartphone ein Risiko für den Fahrer ist, sondern sich dieser auch durch andere Tätigkeiten leicht ablenken lässt.
Die gefährlichsten fahrfremden Tätigkeiten
„Wir haben die Unfallraten der Fahrer mit und ohne Ablenkung verglichen und konnten nachweisen, dass auch scheinbar harmlose Aktivitäten im Fahrzeug mit dem Schadengeschehen der Autofahrer korrelieren“, sagt Dr. Jörg Kubitzki, Unfallforscher am AZT. „Fahrfremde Tätigkeiten während der Fahrt bezahlen sie mit einem höheren Unfallrisiko.“
Die Studien des AZT zur Ablenkung am Steuer zeigen, dass jeder zehnte Verkehrsunfall maßgeblich durch Ablenkung verursacht ist. In 30 Prozent spielt Ablenkung eine Rolle.
Eltern haben wichtige Vorbildfunktion
Eine weitere Erkenntnis aus der Allianz Studie: Wenn es um Ablenkung am Steuer geht, sind Erwachsene schlechte Vorbilder für ihre Kinder. Sie beobachten, dass die Mutter oder der Vater auf dem Navi tippt, nach der Wasserflasche in der Handtasche kramt oder sich erst während der Fahrt anschnallt. Sie übernehmen dieses Verhalten. „Eltern sollten sich im Klaren sein, dass sie mit ihrem eigenen Verhalten auch das Sicherheitsbewusstsein ihrer Kinder beeinflussen“, so Kubitzki.
Über die Studie
Die vollständige Studie „Ablenkung durch moderne Informations- und Kommunikationstechniken und soziale Interaktion bei Autofahrern“ von Dr. Jörg Kubitzki und Prof. Dr. Wolfgang Fastenmeier sowie Bildmaterial und zusätzliche Informationen senden wir Ihnen gern elektronisch zu. Für die Sicherheitsstudie führte das Allianz Zentrum für Technik gemeinsam mit den Instituten Mensch-Verkehr-Umwelt (MVU) und Makam Research eine Repräsentativerhebung unter 1.600 Autofahrern in Österreich, der Schweiz und Deutschland durch.
Allianz Deutschland AG
Foto: ADAC / Bastian Fischer