- Unbedingt Rettungsgasse freihalten – schon bei stockendem Verkehr
- Möglichst Warnwesten für alle Insassen an Bord haben
Baustellen, Engpässe, Unfälle – Autofahrer müssen bei der Fahrt in den Urlaub in diesem Jahr wieder mit vielen Staus rechnen. Wie stellen sich Autourlauber auf diese Situation ein? Was ist im Stau zu beachten? Die Unfallsachverständigen von DEKRA haben dazu einige Tipps parat:
Clever planen. Wer es einrichten kann, sollte möglichst nicht direkt zu Ferienbeginn eines Bundeslandes oder am Wochenende in den Urlaub starten, sondern besser an einem Tag mit weniger Verkehrsaufkommen. Freitags ist die Staugefahr übrigens am höchsten. Direkt vor dem Losfahren ins Internet schauen, um die aktuelle Verkehrslage zu checken. Im Fahrzeug bleibt man über den Verkehrsfunk auf dem Laufenden.
Genügend Proviant. Ein Stau kann unter Umständen Stunden dauern. Daher immer genügend Getränke und Proviant mitnehmen, vor allem wenn Kinder an Bord sind. Damit der Sprit auch im Superstau nicht knapp wird, lieber etwas früher nachtanken.
Abstand halten. „Bei Verkehrsverdichtungen gilt die Devise: Tempo an den Verkehrsfluss anpassen, genügend Abstand zum Vordermann halten und den vorausfahrenden Verkehr gut im Blick behalten. Das senkt die Gefahr von Auffahrunfällen“, empfiehlt DEKRA Unfallforscher Jens König.
Vorsicht, Hintermann! Bei dichtem Verkehr kommt es auf eine konzentrierte, vorausschauende Fahrweise an. „Hinter Kurven, Kuppen und Tunnels können jederzeit Staus auftauchen. Ist das der Fall, sollte man zügig abbremsen und in den Rückspiegel schauen, und die folgenden Fahrzeuge beobachten. Außerdem wichtig: Sofort Warnblinker einschalten, um den nachfolgenden Verkehr zu warnen“, so der Experte.
Rettungsgasse freihalten. Damit Rettungskräfte und auch die Abschleppdienste schnell helfen können, muss im Stau eine Rettungsgasse frei bleiben. Sie befindet sich in Deutschland bei zwei Fahrstreifen in der Mitte, bei drei oder mehr Fahrstreifen zwischen dem ganz linken und dem benachbarten. „Daran sollten Autofahrer nicht erst denken, wenn die Fahrzeuge stehen, sondern schon bei stockendem Verkehr“, betont König.
Nie rückwärts. Völlig tabu ist, auf der Autobahn rückwärts zu fahren, um dem Stau über die letzte Ausfahrt zu entgehen. Das ist höchst gefährlich und provoziert geradezu Unfallsituationen. Ebenfalls verboten – weil gefährlich – ist es, bis zur nächsten Ausfahrt auf dem Standstreifen am Stau vorbei zu fahren.
Warnweste für alle. Falls es notwendig wird, das Fahrzeug zu verlassen, sollten möglichst alle Insassen eine Warnwesten anlegen. Dazu müssen genügend Westen im Auto liegen, und sie müssen greifbar sein, etwa in den Sitztaschen – nicht etwa im Kofferraum unterm Gepäck.
Versetzt fahren. Noch ein Tipp zum Kolonnenfahren. Hier bringt versetztes Fahren mehr Sicherheit. Der Fahrer hat so die Bremslichter der weiter vorausfahrenden Fahrzeuge besser im Blick und kann meist früher abbremsen. Der Sicherheit zuträglich ist es auch, nicht ständig die Fahrstreifen zu wechseln. Das bringt unnötige Unruhe in den Verkehr, verlängert den Stau und erhöht die Unfallgefahr.
– Presseinformation und Foto: Dekra –