- Weniger schwerwiegende Unfälle dank geringer Geschwindigkeiten
- Bessere Sichtverhältnisse als an Kreuzungen
- Vergleichsweise günstige Einrichtungs- und Betriebskosten
In England, Frankreich und der Schweiz gehören sie zum Straßenbild: so genannte Minikreisel. Auch in Deutschland werden sie seit einigen Jahren an Verkehrsknotenpunkten eingerichtet. Welche Vorteile diese Lösung bietet, erklärt der ARCD.
Ein Durchmesser von 13 bis 22 Meter und eine Mittelinsel – entweder als Kreis auf den Boden gemalt oder als überfahrbare Insel – kennzeichnen den Minikreisel. Wie bei kleinen und großen Kreisverkehren steht auch hier an der Einfahrt das Vorfahrt-gewähren-Schild (Zeichen 205) in Kombination mit dem Kreisverkehr-Schild (Zeichen 215), auf dem drei weiße Pfeile den kreisförmigen Verkehrsfluss verdeutlichen. Es gelten damit die üblichen Verkehrsregeln: Die Fahrzeuge im Kreisverkehr haben Vorfahrt, und erst beim Ausfahren wird geblinkt. Stehen diese Zeichen nicht, gilt „rechts vor links“.
Vorteile des Minikreisels
Die Einrichtung ist vergleichsweise günstig: Meist genügt der Platz einer Kreuzung für einen Minikreisel, sodass größere Umbaumaßnahmen nicht nötig werden. Im Gegensatz zu einer Kreuzung mit Ampeln fallen außerdem kaum Betriebskosten an.
Welche Vorteile bringt nun ein Minikreisel gegenüber einer Kreuzung? Zum einen läuft der Verkehr bei bis zu 15 000 Fahrzeugen pro Tag flüssiger. Zum anderen steht er für ein Plus an Verkehrssicherheit. „Kreisverkehren nähern sich alle Verkehrsteilnehmer mit geringerer Geschwindigkeit als beispielsweise einer Kreuzung. Sie sind besser überschaubar, dadurch entstehen weniger Konfliktsituationen und schwerwiegende Unfälle“, erklärt ARCD-Pressesprecher Thomas Schreiner. Gerade Kreuzungen mit vielen Einbiegen- bzw. Kreuzenunfällen, bedingt durch überhöhte Geschwindigkeit oder schlechte Sichtverhältnisse, können durch einen Minikreisel entschärft werden. Auch eine Studie der BASt kommt zu dem Ergebnis, dass Minikreisverkehre eine vergleichsweise sichere Knotenpunktart darstellen. „Damit diese Vorteile zum Tragen kommen, ist es wichtig, Verkehrsteilnehmer rechtzeitig mit Hinweisschildern auf den Minikreisel aufmerksam zu machen“, sagt Schreiner.
Auf Fußgänger achten
Natürlich sollte nicht jede Kreuzung zu einem Minikreisel umgebaut werden – an Kreuzungen mit viel Schwerverkehr, mehr als 20 000 Fahrzeugen am Tag oder mit besonders wenig Platz, ist eine Einrichtung beispielsweise nicht sinnvoll. Besonderes Augenmerk muss beim Bau auf die Sicherheit des Fußgänger- und Radverkehrs gerichtet werden, fordert der ARCD. Und auch sonst müssen Verkehrsplaner Vor- und Nachteile der verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten von Knotenpunkten sorgfältig gegeneinander abwägen. ARCD
– Presseinformation und Foto: ARCD Auto- und Reiseclub Deutschland e.V. –