Schwere Gewitter, Starkregen und Hagelschauer – das Wetter in NRW zeigt sich derzeit nicht gerade von seiner frühlingshaften Seite. Bei diesen Verhältnissen Auto zu fahren, kann zur echten Herausforderung werden. Grundsätzlich rät der ADAC zu einer besonders vorsichtigen und vorausschauenden Fahrweise. Folgende Tipps sollten Autofahrer, die bei Unwettern unterwegs sind, beherzigen:
Gerät ein Autofahrer auf eine überschwemmte Straße, gilt: Nicht mit Schwung durch tiefes Wasser fahren! Denn wenn Spritzwasser in den Ansaugbereich des Motors gelangt, kann ein Motorschaden drohen. Als Faustregel gilt: Allenfalls Wasser, das maximal bis zur Unterkante der Stoßfänger reicht, kann noch mit Schrittgeschwindigkeit durchfahren werden. Ist die Wassertiefe nicht einzuschätzen, sollten Autofahrer besser warten, bis sich die Situation entspannt hat, oder nach einer alternativen Route suchen. Startversuche im „Wasserbad“ sollten nur unternommen werde, wenn absolut ausgeschlossen werden kann, dass Wasser über den Ansaugtrakt ange- saugt werden kann – sonst droht auch hier ein kapitaler Motorschaden.
Neben technischen Problemen stellt auch das Fahren bei starkem Regen eine Herausforderung dar – zum Beispiel durch Aquaplaning. Das sogenannte Aufschwimmen der Reifen auf einem Wasserkeil ist deswegen so gefährlich, weil der Kontakt des Pkw zur Straße verloren geht, so dass weder lenken noch bremsen möglich ist. Das Phänomen kann überall dort auf- treten, wo Regenwasser nicht richtig ablaufen kann, also in Senken, Unterführungen, Spurrillen oder Kurven. Woran erkennt man Aquaplaning? Hauptsächlich an einer leichtgängigen Lenkung, einem durchdrehenden Motor und daran, dass vorausfahrende Fahrzeuge keine sichtbaren Fahrspuren hinterlassen. Um gar nicht erst in eine gefährliche Aquaplaning- Situation zu geraten, rät der ADAC schon bei stärkerem Regen: Fuß vom Gas, aber nicht bremsen, da sonst Schleudergefahr droht, auskuppeln, beide Hände ans Lenkrad und die Spur halten. Durch eine vorausschauende und den Wetterbedingungen angepasste Fahrweise, eine Reifen-Profiltiefe von mindestens vier Millimetern sowie einen größeren Sicherheitsabstand zum Vordermann kann die Gefahr des Aquaplanings bereits im Vorfeld reduziert werden.
Übrigens: Auch wenn ein Blitz direkt ins Auto einschlägt, sind Autofahrer geschützt. Das Fahrzeug wirkt wie ein Faradayscher Käfig und die Entladung, die bis zu einigen hundert Millionen Volt erreichen kann, fließt über die Gitterstruktur des Blechgehäuses in den Boden. Auch bei Cabrios funktioniert das „Prinzip Faraday“ – vorausgesetzt das Fahrzeug ist geschlossen. Vorsicht ist allerdings bei Wohnwagen und Wohnmobilen geboten, die aus reinem Kunststoff bestehen, wie etwa Wohnmobile in GFK-Bauweise: Die Fahrzeuge aus glasfaserverstärktem Kunststoff bieten keinen Schutz. Trotz der Sicherheit sollten Autofahrer bei einem Gewitter allerdings keinen erhöhten Parkplatz aufsuchen, die Fenster sowie das Schiebedach schließen und die Antennen einziehen. Im Innenraum sollten Metallteile, die mit der Karosserie in Verbindung stehen, nicht berührt werden. Bei einem Blitzeinschlag kann das Auto leicht beschädigt werden: Bei Versuchen in Hochspannungs-Labors wurden Brandspuren am Lack sowie quer über die Reifenflanken feststellt.
– Presseinformation des ADAC Nordrhein –