Wer kennt das nicht? Man hat einen Termin und findet einfach keinen Parkplatz. Und dann wollen ja auch noch die Einkäufe für das Abendessen erledigt werden. Wie schön wäre es, wenn das Auto einen Teil der Aufgaben übernehmen könnte? Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat gemeinsam mit T-Systems eine Anwendung entwickelt, die Autofahrer zukünftig bei diesen alltäglichen Dingen unterstützen kann. Auf der CeBIT 2016 in Hannover wurde das Zukunftsszenario vorgestellt.
Alleine fahren, alleine parken, Schranke öffnen
Mit Hilfe des so genannten „Connected Valet Parking“, dem automatisierten Parken mit Fokus auf der Vernetzung mit der Infrastruktur, kann der Nutzer beispielsweise sein Fahrzeug vor einem großen Parkplatz in der Innenstadt oder an einem Einkaufszentrum verlassen und sein Auto selbstständig einparken lassen. Dies geschieht per Smartphone. „Das Fahrzeug kann die Schranke über die Kommunikation mit einer riesigen Datenplattform, die im Hintergrund viele Informationen und Services verwaltet und vernetzt, öffnen“, erläutert Prof. Dr. Frank Köster, Leiter der Abteilung Automotive im DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik. Das Fahrzeug passiert die geöffnete Schranke, fährt zu einem freien Parkplatz und parkt dort ein.
Technik schafft persönliche Freiräume
Der Nutzer geht währenddessen seinen Erledigungen nach und kann auch online oder im Laden Einkäufe tätigen. Diese lässt er direkt zu seinem Auto liefern. Durch einen elektronischen Schlüssel, der über die Datenplattform auf dem Smartphone des Personals bereitgestellt wird, kann das Fahrzeug geöffnet und die Ware im Auto hinterlegt werden.
Ist der Nutzer mit seinen Erledigungen fertig und möchte sich auf den Heimweg machen, ruft er sein Auto mit seinem Smartphone zu der Einstiegsposition vor dem Parkplatz. Auch diesmal öffnet sich die Schranke per Kommunikation mit der Datenplattform zur Durchfahrt. Und auch die Parkgebühren können so automatisch abgerechnet werden. „Der Nutzen liegt vor allem in der Komforterhöhung und an einem Zugewinn von nutzbarer Lebenszeit für den Fahrer“, sagt Köster.
Möglich wird dies durch die Verbindung des Autos und auch der Infrastruktur, wie der Schranke oder dem elektronischen Schlüssel, über das Internet. Das Auto kommuniziert im Hintergrund mit Servern, die die Informationen an die betreffende Infrastruktur, die ebenfalls mit Servern verbunden ist, weitergeben. So ist gewährleistet, dass sich beispielsweise auch die richtige Schranke öffnet.
Stärken von DLR und T-Systems in Szenario vereint
DLR und T-Systems haben für dieses Anwendungsszenario ihre Kompetenzen zusammengetan. Das DLR forscht auf dem Gebiet des automatisierten Fahrens und der Vernetzung von Fahrzeugen und Infrastruktur. Für das Connected Valet Parking bringt das DLR das automatisch fahrende Auto sowie die zum Szenario gehörende App ein. T-Systems arbeitet an den Themen Vernetzung und Datenhandling und sorgt in der gemeinsam entwickelten Anwendung für die Anbindung aus dem Hintergrundsystem an die entsprechende Infrastruktur.
– Pressemeldung und Foto: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) –