- Warnzeichen wie laute Wassergeräusche ernst nehmen
- Auf eine Reifenprofiltiefe von mindestens vier Millimetern achten
Es kann plötzlich auftreten und verwandelt die Straße bei regnerischem Wetter in eine Rutschbahn: Aquaplaning. Diese Wasserglätte ist für Autofahrer tückisch und immer wieder Auslöser schlimmer Unfälle. Wie man vorbeugen kann und richtig reagiert, erklärt der ARCD.
Wenn ein oder mehrere Reifen eines Fahrzeugs auf regennasser Straße aufschwimmen und den Kontakt zur Fahrbahn verlieren, spricht man von Aquaplaning. Brems- und Lenkbefehle lassen sich dann nicht mehr ausführen, der Fahrer verliert unter Umständen die Kontrolle über das Fahrzeug.
Bei starkem Regen Geschwindigkeit reduzieren
Vorzeichen dafür, auf die man unbedingt achten sollte, sind eine auffallend leichtgängige Lenkung, laute Wassergeräusche aus dem Bereich der Kotflügel und ein Schlag am Lenkrad. Außerdem kommt der Scheibenwischer häufig beim Wischen kaum hinterher. „Damit man nicht von Aquaplaning überrascht wird, sollte man bei starkem Regen das Radio leiser drehen, um auffällige Wassergeräusche rechtzeitig zu bemerken“, sagt ARCD-Pressesprecher Josef Harrer. Typisch für Wasserglätte sind Stellen, an denen die Nässe nicht so schnell abfließen kann, wie Autobahnen und Bundesstraßen mit Spurrillen sowie Kurven, Unterführungen, sehr breite Straßen mit mehreren Spuren und Fahrbahnen neben Berghängen und Felswänden. In S-Kurven kann sich außerdem Wasser an der Schnittstelle der beiden Kurvenbögen sammeln. Überall dort sollte man bei Regen besonders vorsichtig und langsam fahren, denn die meisten Aquaplaning-Unfälle passieren aufgrund zu hoher Geschwindigkeit und zu geringer Profiltiefe der Reifen. „Die Geschwindigkeitsbegrenzungen bei Nässe muss man auf jeden Fall ernst nehmen, denn die Schilder sind meist wegen einer erhöhten Aquaplaning-Gefahr aufgestellt“, sagt Harrer. Außerdem hilft es, zu Spurrillen versetzt zu fahren.
Auf einwandfreie Reifen achten
Der Zustand der Pneus beeinflusst ebenfalls die Aquaplaning-Gefahr. „Die gesetzlich vorgeschriebenen 1,6 Millimeter Profiltiefe sind nicht ausreichend“, sagt Harrer. Der ARCD empfiehlt deshalb sicherheitshalber mindestens vier Millimeter bei Winter-, drei Millimeter bei Sommerreifen. Um das Aquaplaning-Risiko zu verringern, muss man zudem darauf achten, dass der Reifendruck nicht zu niedrig ist und verschlissene Stoßdämpfer ausgetauscht werden.
Bei Aquaplaning vorsichtig langsamer werden
Kommt man trotz aller Vorsichtsmaßnahmen in die missliche Lage, dass das Auto aufschwimmt, hält man mit beiden Händen das Lenkrad fest, tritt bei Autos mit Handschaltung auf die Kupplung und vermeidet hastige Fahrmanöver. „Wenn man die Lenkung einschlägt, kann das Fahrzeug ins Schleudern geraten oder ausschlagen, sobald die Reifen wieder greifen. Wenn man abrupt bremst, stehen die Räder still, sodass dadurch das Fahrzeug rutschen oder ins Schleudern geraten kann“, warnt Harrer. Deshalb sollte man weder bremsen noch stark lenken, sondern die Geschwindigkeit vorsichtig reduzieren, indem man behutsam das Gas wegnimmt bzw. das Fahrzeug ausrollen lässt. ARCD
– Pressemeldung und Foto: ARCD Auto- und Reiseclub Deutschland e.V. –