In stockfinsterer Nacht mit dem Auto auf einer Landstraße unterwegs. Die Scheinwerfer leuchten die Straße über mehrere hundert Meter fast taghell aus. Auf der Gegenspur taucht ein anderer Pkw auf, doch die Scheinwerfer dunkeln genau den Bereich des entgegenkommenden Fahrzeugs ab, um eine Blendung des Fahrers auszuschließen. Rechts und links neben seinem Auto sowie im Bereich davor bleibt die helle Ausleuchtung erhalten.
Zukunftsmusik? Nein, diese intelligente Lichtfunktion ist bereits heute bei einigen Fahrzeugen erhältlich.
Möglich wird dies durch die moderne adaptive LED-Technik, die zunehmend bei Fahrzeugscheinwerfern verwendet wird: Eine Vielzahl von Licht emittierenden Dioden (LED) sind in einem Scheinwerfer zusammengefasst. Die LEDs können einzeln angesteuert und der Lichtkegel somit den Verkehrsverhältnissen exakt angepasst werden. Je nach Situation kann man dann mit Stadtlicht, Landstraßen-, Schlechtwetter- oder Autobahnlicht unterwegs sein und sogar andere Verkehrsteilnehmer gezielt aus der Fernlichtverteilung herausschneiden.
„Adaptive Lichtsysteme stellen einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit dar“, sagt Welf Stankowitz vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR), der Autofahrern die intelligente Lichttechnik wärmstens ans Herz legt. „Nachtunfälle haben im Vergleich zu Unfällen am Tag deutlich schwerere Folgen. Die Gefahr, bei einem Unfall in der Dunkelheit getötet zu werden, ist fast doppelt so hoch“, weiß der Technikexperte.
Außer den oben beschriebenen LED-Lichtsystemen gibt es auch andere, teilweise einfachere und kostengünstigere Möglichkeiten, beim Fahrzeuglicht aufzurüsten. So produzieren zum Beispiel Xenonlampen, die mittels der Gasentladungstechnik arbeiten, ein helleres und mehr dem Tageslicht angepasstes Licht als die bisher üblichen Halogenlampen. Mittels Laserlicht kann ein noch weiter leuchtendes Fernlicht erzeugt werden.
Für viele Fahrzeuge sind Kurven- und Abbiegelicht als Serien- oder Zusatzausstattung verfügbar. Beim Kurvenlicht schwenkt der Lichtkegel in Abhängigkeit vom Kurvenradius und der Geschwindigkeit in die gewünschte Richtung und leuchtet die Kurve optimal aus. Das Kurvenlicht arbeitet sowohl in der Abblend- als auch in der Fernlichtfunktion. Der Fahrbahnverlauf, mögliche Hindernisse und schlecht oder gar nicht beleuchtete Verkehrsteilnehmer sind so frühzeitiger erkennbar. Das Abbiegelicht hingegen schaltet sich automatisch nur bei Abbiegesituationen zu. So können zum Beispiel Fußgänger besser erkannt werden.
Der DVR empfiehlt allen Autofahrern, bei denen der Neukauf eines Fahrzeugs ins Haus steht, sich nach den verfügbaren Beleuchtungssystemen zu erkundigen. Die Mehrkosten für die Zusatzausstattungen sind laut DVR bei intelligenter Lichttechnik auf jeden Fall gut angelegt.
– Presseinfo des DVR Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V. –
Foto: Hella