Gefährlich: Führerschein im Crashkurs

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„Ferienfahrschule in zehn Tagen“ oder „In einer Woche zum Führerschein“: Viele Fahrschulen werben vor der großen Urlaubszeit mit diesen Angeboten.
Doch wie fit für den Straßenverkehr sind die Schüler danach wirklich? Und ist die Ausbildung in dieser Zeit überhaupt zu schaffen?
Die Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände (BVF) spricht ganz klar vom sogenannten Schnellbleichen. „In so kurzer Zeit lässt sich bestenfalls das Allernötigste für die Prüfung einpauken.
Fahrschüler können das Gelernte weder reflektieren noch vertiefen“, warnt Peter Glowalla, Stellvertretender BVF-Vorsitzender. Hinzu kommen wichtige Zeitfaktoren wie die Vorstellung bei der Technischen Prüfstelle sowie das behördliche Antragsverfahren, das deutschlandweit Wochen dauert.
Beide tauchen in der Werbung in der Regel nicht auf. Glowalla: „Allein diese Anforderungen zeigen, wie unseriös die Kurse sind.“

Maßgeschneidert – nicht maßlos schnell
Die Idee der Ferien- oder Intensivfahrschule hat dabei durchaus Vorteile. Nichts lenkt ab vom Lernen – weder Schule, Beruf, Studium noch der Haushalt. Davon profitiert die werdende Mama ebenso wie der Abiturient, der seine Führerscheinprüfung nach der Abi-Zeit ablegen möchte.
Die Berliner Fahrschule Herberg im Hansaviertel setzt deshalb auf eine maßgeschneiderte Intensivausbildung.
Kundenberaterin Stefanie Städtler empfiehlt, die theoretische Schulung regulär zweimal abends in der Woche und die Fahrpraxis zeitnah in den Ferien oder im Urlaub am Stück und mit einem zeitlichen Puffer zu absolvieren.
Zwischenzeitlich sollte das behördliche Antragsverfahren erledigt sein – das dauert in Berlin laut BVF derzeit immerhin bis zu 24 Wochen. Schüler und Fahrlehrer haben damit beste Erfahrungen gesammelt.
Eine Ferienfahrschule in 14 Tagen gibt es deshalb bei Herberg schon seit Jahren nicht mehr.
Auch die Fahrlehrerverbände bestätigen, dass die Teilnehmer an diesen Intensivkursen sehr zielorientiert an die Ausbildung herangehen.
Einen inhaltlichen Nachteil haben die Schüler übrigens nicht. Theorieunterricht, Mindest-Übungsstunden inklusive Sonderfahrten haben denselben Umfang wie eine herkömmliche Fahrschulausbildung.

Wegweiser für die richtige Fahrschule
Bleibt die Frage: Wie findet man eine gute Fahrschule? Fast alle Fahrlehrerverbände veröffentlichen dazu auf ihren Internetseiten eine Checkliste.
„Am besten ist es aber immer noch“, so Glowalla, „Freunde und Bekannte zu fragen.“ Immerhin stehen Freundlichkeit, Pünktlichkeit und Geduld der Lehrer bei den Fahrschülern ganz oben auf der Wunschliste.
Hilfreich ist auch, wenn die Fahrschule Mitglied im Fahrlehrerverband ist, denn der hilft in Streitfällen.

– Presseinfo des ZDK Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe –