Der Pannenteufel schlägt bei jedem irgendwann mal zu. Der Liegenbleiber muss in die nächste Werkstatt.
Wer jetzt das Geld für den Abschleppdienst sparen will, bittet seinen Nachbarn oder Freund um Hilfe. Doch wie nimmt man ein Auto richtig an den Haken? Die Ungereimtheiten fangen schon bei der Suche nach Abschleppöse und –haken an.
Bei welchen Havarien ist das Abschleppen erlaubt?
An den Haken dürfen nur Notfälle, die vor Ort nicht repariert werden können. Der letzte Weg zum Schrottplatz wird mit gültigem Kennzeichen auch akzeptiert, das Ziehen eines Fahrzeugs mit leerem Tank dagegen nicht.
Darf jedes Auto jedes andere Auto an den Haken nehmen?
Im Prinzip ja. Allerdings sollte die maximale Anhängelast nicht überschritten werden.
Ist es egal, welches Seil oder welche Stange man nimmt? Und was ist besser von beiden?
Seil oder Stange müssen laut Straßenverkehr-Zulassungs-Ordnung nicht in keiner amtlichen Bauart ausgeführt sein. In jedem Fall sind sie in der Mitte mit einem roten Fähnchen kenntlich zu machen, ihre Länge sollte nicht mehr als fünf Meter betragen.
Stange versus Seil: Die starre Verbindung der Stange hat eindeutig Vorteile. Der Lenker des Pannenwagens muss nicht auf den Abstand achten, und das Bremsen ist ruckfreier.
Immer wieder ein Versteckspiel: Wo finde ich Haken und Öse?
Das verrät ein Blick in die Bedienungsanleitung. In der Regel haben sie die Hersteller hinter einem kleinen Deckel an den Kunststoffabdeckungen der Stoßfänger platziert.
Bei neueren Fahrzeugen muss die Öse, die in der Regel im Bordwerkzeug liegt, erst in das Gewinde geschraubt werden. Auf keinen Fall Stoßstangen sind zum Befestigen benutzen!
Es geht los – aber wie?
Der Schlüssel beim Pannenfahrzeug bleibt in Zündstellung-Position stecken – nur so rastet das Lenkradschloss in der Kurve nicht ein, das Auto bleibt lenkbar. Während der Fahrt wird die Schaltung auf Leerlauf oder beim Automatikauto auf N gestellt. Für beide Fahrzeuge gilt: Warnblinkanlage und Beleuchtung an!
Gibt es ein Tempolimit für die Fahrt im Schlepptau?
Nein, aber aus Sicherheitsgründen werden maximal 30 bis 50 km/h empfohlen. Das macht auch deshalb Sinn, weil beim Pannenfahrzeug oft der Motor ausgefallen ist, ergo Brems- und Lenkhilfe ebenso.
Wie lange ist das Abschleppen auf der Autobahn erlaubt?
Der Weg zur nächsten Werkstatt ist klar definiert. Wer auf der Autobahn liegenbleibt, muss an der folgenden Abfahrt runter. Streikt das Auto auf der Landstraße, darf gar nicht erst auf die Autobahn gefahren werden.
Stimmt es, dass der Lenker des Pannenautos keinen Führerschein besitzen muss?
Das ist in der Tat richtig. Im Gegensatz zum Ziehenden benötigt der Fahrer im Pannenauto keinen Führerschein. Er sollte lediglich körperlich und geistig befähigt sein, das Fahrzeug zu bedienen.
Gibt es beim Transport von Elektroautos Besonderheiten?
Elektromobile sind am sichersten auf einem Hänger oder mit angehobener Antriebsachse unterwegs zur Werkstatt.
Der Grund: Weil durch das Rollen der angetriebenen Achse Energie für den Akku erzeugt, aber nicht verbraucht wird, kann die Fahrzeugelektronik Schaden nehmen oder einen Unfall verursachen.
– ProMotor: Pressedienst des ZDK Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe –