Unfallzahlen 2013: starker Anstieg bei den Getöteten auf Autobahnen
Nach den heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind im vergangenen Jahr 3.339 Menschen im Straßenverkehr ums Leben gekommen, 374.142 wurden verletzt, davon 64.057 schwer. „Trotz der insgesamt positiven Entwicklung können und wollen wir uns mit diesen Zahlen nicht zufriedengeben. Nach wie vor werden täglich neun Menschen auf unseren Straßen getötet, rund 1.000 verletzt“, sagt Dr. Walter Eichendorf, Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR), zu den Unfallzahlen 2013.
„Bedenklich stimmt die Zunahme der Todesopfer auf Autobahnen um 10,6 Prozent. Dieser starke Anstieg hängt sicherlich auch mit nicht angepasster Geschwindigkeit beziehungsweise starken Differenzgeschwindigkeiten zusammen“, kommentiert der DVR-Präsident. Hohe Geschwindigkeiten gepaart mit mangelndem Sicherheitsabstand können zu schweren Auffahrunfällen führen. Nach einer DVR-Berechnung auf Basis der Unfallzahlen 2011 gibt es auf Autobahnstrecken ohne Geschwindigkeitsbegrenzung im Schnitt über 25 Prozent mehr Verkehrstote als auf Abschnitten mit Tempolimits. „Maßnahmen zur Reduzierung von Geschwindigkeiten sind also nach wie vor aktuell“, sagt Dr. Eichendorf.
Das gelte genauso für die Landstraßen, auch wenn hier die Zahl der Getöteten um 10,1 Prozent nach unten gegangen ist. Dennoch sind auch 2013 mit 57,9 Prozent die meisten Verkehrsteilnehmer auf Landstraßen ums Leben gekommen. Deshalb steht das Thema „Überwachung“ wegen seiner übergreifenden Bedeutung bei den Top-Maßnahmen des DVR an erster Stelle. Experten machen immer wieder auf die Notwendigkeit aufmerksam, Geschwindigkeitskontrollen als wirkungsvolle Maßnahme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit zu intensivieren. Geschwindigkeitsüberwachung besitze auch einen unverzichtbaren Stellenwert für die Umsetzung der Sicherheitsstrategie Vision Zero: „Überwachung ist nur ein Aspekt der Verkehrssicherheit, aber ohne Überwachung ist alles nichts“, sagt Dr. Eichendorf. Er weist auf die beeindruckende, wissenschaftlich belegte Tatsache hin, dass eine Abnahme der durchschnittlichen Geschwindigkeit von fünf Prozent eine Verringerung der Unfälle mit Verletzten um ungefähr zehn Prozent und eine Verringerung der Unfälle mit Getöteten um 20 Prozent zur Folge habe. Um die Akzeptanz von Kontrollen zu erhöhen, könnten die Behörden im Zuge der Öffentlichkeitsarbeit begründen, warum an bestimmten Stellen Geschwindigkeitsbegrenzungen notwendig seien. Und schließlich müssten auch künftig die personellen Ressourcen der Polizei für Geschwindigkeitskontrollen in Kombination mit dem Anhalten von Verkehrsteilnehmern gegeben sein, weil so persönlich und zeitnah zum Vergehen der Sinn der Überwachung am besten vermittelt werden könne.
– Pressemeldung vom DVR Deutscher Verkehrssicherheitsrat –